Ja, er hat es wieder getan und wird es wahrscheinlich auch künftig immer wieder tun. Der Lokalpatriot verarbeitet Mettmanner Motive in seinen unterschiedlichsten Darstellungen.
Dabei ist die Computermaus sein Pinsel und Drucke seine Leinwand. Einige seiner Motive hat er erstmals auf Metall ausdrucken lassen, das Durchscheinen des gebürsteten Aluminiums erzielt je nach Lichteinfall und Reflexion ganz besondere Effekte und lässt Raum, beim Betrachten immer etwas „dahinter“ zu entdecken und zu interpretieren. Und ja, Bilder können dann auch schon mal „kreisrund“ sein… > zu den Motiven <
Motivauswahl, Perspektive, Beschnitt, Form und Farbe – durch und durch wird hier der Grafik-Designer zum Künstler, der den sonst so ikonischen Abbildungen und Gebäuden, die wir alle kennen und an denen wir oft vorbeilaufen, einen individuellen Touch verleiht und andere Blickwinkel eröffnet.
Zweifelsfrei im Bereich der „Dekorativen Kunst“ unterwegs, entdeckt Ingo Grenzstein beim Bearbeiten seiner Fotografien immer wieder aufs Neue, mit welchen Mitteln er sie verfremden kann und wie er auf eine experimentelle Art und Weise effektvolle Ebenen, Flächen und Farben hinzusetzt.
Da wird ein schnöder Stadtplan zu einer abstrakten Photo-Grafik und man ist geneigt, vor seinen Grafiken zu verharren, um zu erkunden, Unentdecktes zu entdecken und – ja, auch zu lesen. Zum Beispiel welche Begriffe mit seiner Stadt unweigerlich verbunden sind und was gerade in heutigen Zeiten so wichtige Anker wie Heimat und Identität ausmachen. > zu den Motiven <
Durch die Kombination von Stadtsilhouette und Regenbogenfarben setzt Ingo Grenzstein dann auch schon mal ein gesellschaftliches Statement. Ob unterschwellig oder offensichtlich – mag jeder für sich selbst entscheiden. Jedenfalls darf man beim demonstrierten Farben-Rausch, der uns in dieser Ausstellung geboten wird, getrost konstatieren: „METTMANN IST UND BLEIBT BUNT“. > zu den Motiven <
Und ein Surium wäre kein Surium, wenn es für Ingo Grenzstein nur um Mettmann ginge. Erstmals hat er sich dem bei Künstlern oft beliebten Selbstportrait hingegeben. Fotografisch in Szene gesetzt von der Fotografin und Künstlerin Martina Chardin, sowie farblich vorbereitet von Make-Up-Artist Sonja Schwarz, verfolgt er mit seiner facettenreichen Selbstdarstellung – ob Geschlecht, Herkunft, Alter und Charakter – die Message „Alles steckt in uns allen“ und „Wir sind eine Welt“… > zum Video <
Wird hier in der neuesten Ausstellung Surium der geflügelte Satz „Was will uns der Künstler damit sagen?“ dann eben doch im wahrsten Wortsinn zu „Kunst liegt im Auge des Betrachters“?. Viel Vergnügen auf ihrer Erkundungstour.
Gemeinschaftsausstellung Surium zeigt wieder ein breites Spektrum
Nach 2016 und 2018 ist es bereits die dritte Gemeinschaftsausstellung von Maria Kanisius-Reuter und Ingo Grenzstein im AtelierK., zusätzlich zur zweimaligen Teilnahme am Aktionsformat „neanderland Tatorte“, bei dem Künstlerinnen und Künstler ihre Ateliers für das interessierte Publikum öffnen. Die Vernissage der jetzigen Ausstellung mit dem Titel Surium findet am Freitag, 1.9. um 19:30 Uhr statt. Zur Finissage öffnet das Atelier nochmals seine Tür am Sonntag, 3.9. von 14 bis 16 Uhr.
Das Besondere an den Ausstellungen des AtelierK. im Hinterhof der Freiheitstraße 17 ist, dass Maria Kanisius-Reuter zusammen mit einer Gast-Künstlerin oder einem Gast-Künstler ausstellt. So kommen jedes Mal spannende Konstellationen, ganz unterschiedliche Kunstformen, kreative Stile und verschiedene Arbeitstechniken zusammen.
Maria Kanisius-Reuter malt klassisch mit Acryl auf Leinwand und greift mit ihren farbigen und kontrastierenden Bildern Themen aus der Literatur und Natur, und aus ihrer Gefühls- und Stimmungslage auf, die in den Werken zu vieldeutigem Abstrakten verschmelzen. Durch den Verzicht auf eine bewusste Komposition befindet sich in ihren Werken immer ein Spannungsfeld von Formenauflösung und Formwerdung.
Ingo Grenzsteins Pinsel ist die Computermaus, seine Arbeiten, denen zunächst eigene Fotografien zugrunde liegen, sind grafisch angelegt. So entstehen Photo-Graphiken, die kreativ verfremdet und denen experimentell effektvolle Ebenen hinzugefügt werden. So bleibt beim Betrachten immer etwas „dahinter“ zu entdecken und zu interpretieren. Wie auch schon in seinen vorherigen Ausstellungen zeigt Ingo Grenzstein wieder einige Motive aus Mettmann und dem Neandertal, da ist er ganz Lokalpatriot. Auch wird das Druckmedium Metall eine Rolle spielen.